Mühlberg/Elbe

Die Elbe bestimmt seit Jahrhunderten das Leben in Mühlberg. Oft wechselte sie ihr Bett. Wie eine Insel lag die einstige Doppelstadt von den Armen des Stromes umschlungen. Erst durch die Begradigung der Elbe im 19. Jahrhundert wurde die heutige Situation geschaffen. Bei einem Spaziergang kann man den einstigen Zustand noch entdecken. Ein Wasserarm teilte die Stadt einst in zwei Teile. Um das Kloster im Norden entstand die Altstadt während im Süden neben der Burg die Neustadt wuchs.

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Fotostrecke

Reformationsgeschichte

In der weltberühmten Galerie von Madrid, dem Prado, hängt ein Gemälde von Tizian, das Kaiser Karl V. in der Elblandschaft bei Mühlberg zeigt. Für Karl, der viele Kriege geführt hat, ist hier die wichtigste Schlacht seines Lebens geschlagen worden.

Die „Schlacht bei Mühlberg“ ging in die Geschichtsbücher ein. Sie gilt als Endpunkt des Schmalkaldischen Krieges zwischen dem katholischen Kaiser mit seinen internationalen Verbündeten und dem Heer des protestantischen Schmalkaldischen Bundes. Sie endete mit dem Sieg kaiserlichen Truppen über die Armee des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich und markiert einen der Wendepunkte in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.

Bereits 16 Jahre vor der Schlacht wurde in der Stadt ein Gebäude als gebaute Reaktion auf die heraufziehende Reformation errichtet - die neue Propstei. Das Propsthaus des Mühlberger Zisterzienserinnenklosters versuchte mit seiner Größe und seinen überwältigten Wandmalereien die Werte der katholischen Kirche zu vermitteln.

Die neue Propstei wurde nach der Verleihung des Europäischen Kulturerbe-Siegels im Jahr 2012 umfangreich saniert und zu einem Erinnerungsort an die Schlacht bei Mühlberg umgebaut. Seit April 2015 präsentiert das traditionsreiche Museum unter dem Titel Mühlberg 1547 auf moderne Weise die Hintergründe und Auswirkungen der europaweit bedeutende Schlacht und der Reformation.

Stadtplan

Sehenswürdigkeiten

Orte der Reformation

S. Startpunkt Reformationstor auf dem Altstädter Markt
An diesem Startpunkt eines Stadtrundganges erfahren Sie, in welchem konfessionellen und politischen Spannungsfeld sich die Reformation in Mühlberg/Elbe damals entwickelte.

1. - 5. Kloster Marienstern
Das 1228 gegründete Nonnenkloster gehörte dem Zisterzienserorden an. Mit Einführung der Reformation wurde das Kloster 1539 in ein evangelisches Stift umgewandelt. 1559 mussten die verbliebenen Nonnen und Laienschwestern in ein Kloster bei Meißen umziehen. Seit 2006 betreibt die katholische Ordensgemeinschaft der Claretiner hier ein Ökumenisches Haus der Begegnung und Stille. www.kloster-marienstern.de

2. Zisterzienser Klosterkirche
Die einschiffige Klosterkirche mit ihrer prachtvollen Westfassade ist eine der beeindruckenden Backsteinbauten in Deutschland und wurde in der Zeit von 1250 bis 1350 errichtet.

3. Äbtissinnenhaus
Der Westflügel der Klosteranlage wurde 1535/36 als Residenz der Äbtissin und als Wohnhaus der Nonnen errichtet. An den beiden Schmalseiten sind prächtige spätgotische Maßwerkgiebel ausgebildet.

4. Refektorium
Das im 13./14. Jahrhundert erbaute Gebäude wird heute für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.

5. Museum Mühlberg 1547
Die Klosterpropstei präsentiert sich seit 2015 als modernes reformationsgeschichtliches Museum. Ein Großteil der Ausstellung widmet sich der Schlacht bei Mühlberg von 1547 und ihren Auswirkungen. Den Mittelpunkt bildet eine Medieninszenierung, die die Ereignisse aus drei unterschiedlichen Perspektiven vorstellt. www.muehlberg-elbe.de

6. Torhaus
Das frühere Torhaus des Klosterhofs diente dem Kloster vermutlich als Gästehaus (Hospiz). 1559 übernahm Johann IX. von Haugwitz, der letzte Bischof von Meißen, Stadt, Amt und Kloster Mühlberg. Bei seinen Besuchen nutzte er das Torhaus als bischöfliche Residenz. Heute wird das Gebäude als Trauzimmer genutzt.

7. Neustädter Frauenkirche
In der Pfarrkirche wurde 1539 der erste evangelische Gottesdienst gefeiert. Neben dem noch aus katholischer Zeit stammenden wertvollen Marienaltar aus den 1520er Jahren befindet sich hier ein bedeutender Renaissancealtar, der ehemals in der Klosterkirche stand. In Aufbau und Gestaltung entspricht er dem Typus evangelischer Bekenntnisaltäre.

 

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Weitere Sehenswürdigkeiten

8. Löwenapotheke

9. Kursächsische Postmeilensäule (1730)

10. Neustädter Markt

11. Rathaus (1559)

12. Diakonat (1741)

13. Schloss (13. Jh.)

i. Tourist Information

Ansprechpartner

Tourist Information
Museumsverbund des Landkreises Elbe-Elster
Museum Mühlberg 1547
Klosterstraße 9
04931 Mühlberg/Elbe
Tel. +49 35342 - 837000

museum-muehlberg1547@remove-this.lkee.de
www.muehlberg-elbe.de

Anreise

Anfahrt per ÖPNV:

Größere Bahnhöfe befinden sich in Finsterwalde, Bad Liebenwerda, Falkenberg, Elsterwerda und Riesa.
Weiterfahrt mit dem Bus: Linien 433 und 437 (Riesa) Linien 565, 573 (Bad Liebenwerda/Elsterwerda) Linie 762 (Torgau)

Aktuelle Fahrplanauskunft unter www.bahn.de
Weitere Auskünfte sind auch in den Service-Büros Elsterwerda (Tel. 03533 / 2251) und Finsterwalde (Tel. 03531 / 719181) oder unter www.vbb.de erhältlich.

Anfahrt per PKW:

B 101 Richtung Bad Liebenwerda
B 96 Finsterwalde, Richtung Doberlug-Kirchhain
B 169 Richtung Riesa
B 182 Richtung Riesa oder Torgau
B 183 Richtung Bad Liebenwerda