Stadt und Reformation

Die Stadtlandschaft im 15. Jahrhundert war geprägt von bürgerlicher Frömmigkeit, die sich im Ausbau von Stadtpfarrkirchen mit beeindruckender Backsteingotik und eindrucksvollen Altären widerspiegelte. Zur ihr gehörten auch die Klosteranlagen und Kirchengebäude der Mönchsorden. Sie waren der kommunikative Mittelpunkt der Stadt und standen in enger wirtschaftlicher, sozialer und religiöser Beziehung zur Stadtbevölkerung.

Daher waren es auch die Kirchen und Klöster und mit ihnen Prediger, Mönche und Nonnen, die in den Mittelpunkt der reformatorischen Auseinandersetzungen rückten. Die Einführung der Reformation bedeutete jedoch das Ende des Mönchtums und in zahlreichen Städten die Auflösung von Klöstern und Kirchen. Deren Gebäude verloren ihre vorherige Nutzungen und Aufgaben und wurden von den Städten und Landesherren übernommen. Sie wurden, nicht immer erfolgreich, für soziale Aufgaben, den Schulbetrieb oder als Teil von Hospitälern genutzt.

Die Transformationsprozesse und Umbrüche der Reformation, die zugleich den Verlust einer kulturellen und sozialen Vielfalt bedeuteten, prägten den Stadtraum nachhaltig. Der Städteverbund möchte sie als Spuren der Reformation in den Städten sichtbar machen.