Das Stadtbild Luckaus (ca. 6.000 Einwohner in der Kernstadt) wird von der alles überragenden Nikolai-Kirche bestimmt. In der reich ausgestatteten Kirche hatten die reichen Familien der Kaufmannsstadt ihre eigenen, verglasten Logen. Innerhalb der Stadtmauern finden sich zahlreiche, aufwändig restaurierte Bürgerhäuser. Die Bürgerhäuser am Markt sind mit ihren reich geschmückten Renaissance-Giebeln eine Seltenheit in Brandenburg. Das ehemalige Dominikanerkloster – das einzige in der Lausitz errichtete – wurde von 1747 bis 2005 als Gefängnis genutzt. Seit 2008 befindet sich in dem Komplex eine öffentliche Nutzung mit Kulturkirche. Eine weitere Besonderheit befindet sich in Luckau unter der Erde – in der Stadt hat sich die größte Anzahl mittelalterlicher Gewölbekeller Brandenburgs erhalten. Im Rahmen der „Keller- und Kirchennacht“ können ausgewählte Keller besichtigt werden. Umgeben wird die Altstadt von preisgekrönten Grün- und Gartenanlagen.
Ein einmaliges, faszinierendes Naturschauspiel bietet sich dem Besucher im Herbst: Der Zug der Kraniche. Die großen Vögel legen hier auf ihrem Weg in den Süden für einige Wochen eine Pause ein – dann sind sie weder zu übersehen noch zu überhören.
Die älteste urkundliche Erwähnung der Stadt Luckau (slawisch: Lukow) stammt aus dem Jahr 1230. Im 13. Jahrhundert planmäßig angelegt, war Luckau schon Ende des 15. Jahrhunderts eine wohlhabende Kaufmannsstadt an der Kreuzung von Handelswegen. 1492 wurde sie zu einer der Hauptstädte der Niederlausitz. Bis 1635 böhmisch, danach sächsisch und im 30jährigen Krieg schwedisch wurde die Stadt mit dem Wiener Kongress von 1815 schließlich preußisch und der Provinz Brandenburg angeschlossen. Nach den Kriegern kamen die Kurgäste: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Luckau Moor- und Heilbad.
Flyer Auf den Spuren der Reformation ... in Luckau (2 MB) zum Download
Inhalt in Bearbeitung.
Sankt Nikolai-Kirche
13.-15. Jh., dreischiffige gotische Backstein-Hallenkirche, monumentales Kirchenschiff, Doppelturmfassade, barocke Innenausstattung vollständig erhalten, hochbarocke Orgel, reich verzierte geschlossene Kaufmannslogen, Doppelwendeltreppe, Sandsteinkanzel
Georgenkapelle
Spätromanisch, später überformt, Volutengiebel und barocke Portalfassungen erhalten, 1600 Hausmannsturm (47 m) angefügt, 1697 Einbau der Türmerwohnung, noch heute in Teilen erkennbar; Kapelle wird als kleine Festhalle genutzt
Schmuckgiebelhäuser Am Markt
Bürgerhäuser mit Schmuckgiebeln (Am Markt 13, 30 und 32), eine Besonderheit in Brandenburg, wahrscheinlich 1700 von italienischen Stuckateuren gearbeitet
Rathaus
1851 klassizistisch überformt, im Keller und Erdgeschoss spätgotische Gewölbe erhalten, historisches Kornmaß „Luckauer Scheffel“
Dominikanerkloster, Gefängnis und Karl-Liebknecht-Denkmal
Kloster 1291 gestiftet, nach der Reformation aufgegeben, seit 1747 als Zucht- und Armenhaus genutzt, 1916 - 1918 Karl Liebknecht Insasse im Luckauer Zuchthaus, Gefängnisnutzung bis 2005; Umnutzung der Klosterkirche zur Kulturkirche mit Niederlausitz-Museum, des preußischen Isoliergebäudes zum Kreisarchiv und des Betsaals / der Küche zu Kindertagesstätte und Indoorspielplatz
1969 von Theo Balden geschaffenes Karl-Liebknecht-Denkmal an der Stadtmauer
Niederlausitz-Museum
Seit 2008 in der ehemaligen Klosterkirche – jetzt Kulturkirche – beheimatet; Dauerausstellungen „Luckau – Tor zur Niederlausitz. Mensch, Kultur, Natur.“ und „Im Knast. Strafvollzug und Haftalltag in Luckau, 1747-2005“
Stadtmauer, Wall- und Grabenzone
Mittelalterliche Stadtmauer mit Wiekhäusern, zu großen Teilen erhalten und restauriert, wasserführender Stadtgraben, Parkanlage mit alten Bäumen
Roter Turm
Teil der Stadtbefestigung, mehrere Bauphasen, 1822 nach Kriegsschäden wiederhergestellt, eine Gedenktafel erinnert an das Gefecht zwischen den preußisch-russischen und den französischen Truppen am 4. Juni 1813
Napoleonhäuschen
Wiekhaus, hier soll Napoleon übernachtet haben, im Innern ein Ausstellungsraum zur Erinnerung an die Kämpfe von 1813
Schlossberg
Ursprünglich slawische Burganlage, später Standort der Burg Luckau, später wüst gefallen, im 30-jährigen Krieg geschliffen, Gaststätte „Schlossberg“ im klassizistischen Stil von 1845, unterirdische Gewölbeanlage, von außen zugänglicher Bergfried, Rosengärten, Weinberg
Stadtpark
Zur Landesgartenschau 2000 geschaffene Anlage, großer Weiher, Streuobstwiese, Wasserspielplatz und Trendsportanlage
Wasserturm, Schanze, Bülow-Denkmal
An die schweren Kämpfe von 1813 erinnern die von französischen Truppen erbaute Schanze und das Bülow-Denkmal; auf der Schanze 1905 errichteter Wasserturm
Touristinformation
Tourismusverband Niederlausitzer Land e.V.
Nonnengasse 1 (Kulturkirche)
15926 Luckau
Tel. +49 3544/3050
Fax +49 3544508276
mail@niederlausitz.com
www.niederlausitz.com
Anfahrt per ÖPNV:
Bahnhof in Lucken-Uckro: RE5 (Berlin – Elsterwerda), weiter mit Bus RVS 466 bis Luckau
Aktuelle Fahrplanauskunft erhalten Sie unter www.bahn.de
Anfahrt per PKW:
A 13, Ausfahrt Duben, weiter auf der B87
A 13, Ausfahrt Calau, weiter auf der L52