Brück

Die Stadt Brück liegt umgeben von Wäldern, Feldern und Wiesen, die dem Baruther Urstromtal angehören. Es ist ein altes Städtchen, welches entlang der alten Heerstraße angesiedelt wurde. Bereits zwischen 1360 und 1374 erhielt Brück das Stadtrecht. Die Stadt wurde von zwei Toren begrenzt, dem Berliner und Belziger Tor, leider stehen heute nur noch Reste des Berliner Tores. Sehenswert sind unter anderem die Postmeilensäule, die Stadtkirche St. Lambertus, das Pfarrhaus und einige in unverputzter Fachwerkbauweise errichtete Bürgerhäuser.

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Reformationsgeschichte

Im frühen 16. Jahrhundert war der Süden des heutigen Landes Brandenburg auf mehrere Länder verteilt. Das Städtchen Brück gehörte damals zum Kurfürstentum Sachsen mit dem Landesherrn Kurfürst Friedrich dem Weisen (reg. 1486–1525). Selten lässt sich die Einführung der Reformation in einer Kleinstadt wie Brück exakt datieren. Ihrer oft nur zu vermutenden Vorgeschichte stehen spätere, eher kirchenamtliche Belege gegenüber, meist sind dies die Visitationsprotokolle. Oder wir erfahren von einzelnen Personen, die sich engagieren – so auch in Brück. Anlässlich einer Kirchenvisitation ist Martin Luther 1530 in der Stadt gewesen. Die Visitationsprotokolle geben Aufschluss darüber, wie konfliktreich sich die Einführung der neuen Gottesdienstordnung und eines „lutherischen“ Gemeindelebens vollzog.

Stadtplan

Sehenswürdigkeiten

Reformatoren in Brück

Gregor von Brück

Mit dem Städtchen Brück verbindet sich „große Geschichte“. Seiner Heimatstadt verhalf Dr. Gregor von Brück (gest. 1557) mit der Wahl seines Namens zu großer Bekanntheit. Sein Vater zog noch im hohen Alter nach Wittenberg, auch um Martin Luther zu hören. Bald darauf kam Gregor von Brück – inzwischen Jurist – ebenfalls mit der neuen Lehre in Verbindung. Als kursächsischer Kanzler stand er Kurfürst Friedrich dem Weisen (reg. 1486–1525) und seinen Nachfolgern beratend zur Seite, nahm an den Reichstagen teil und wirkte an der Umgestaltung der religiösen Verhältnisse in Kursachsen mit, zu dem die Stadt Brück damals gehörte.

Michael Stifel

Zwar kein Sohn der Stadt, aber eine sehr bekannte Persönlichkeit seiner Zeit war der Reformator, Mathematiker und Apokalyptiker Michael Stifel (1487–1567), der fünf Jahre lang in Brück Pfarrer gewesen ist. Stifel bediente auch die damals verbreiteten prophetisch-apokalyptischen Ängste und Hoffnungen der Menschen. Durch eine Wortrechnung aus Bibeltexten hatte er, noch in Lochau (heute Annaburg) Pfarrer, den Weltuntergang auf den 19. Oktober 1533 – genau 8 Uhr morgens – festgelegt. Als die Apokalypse nicht eintrat, zog Stifel allgemeinen Verdruss auf sich. Als er, hochbetagt, seine Stelle in Brück innehatte, lagen jene Ereignisse aber schon lange zurück.

Orte der Reformation

S Startpunkt Reformationstor

Erfahren Sie in welchem konfessionellen und politischen Spannungsfeld sich die Reformation in Brück damals entwickelte.

1. St. Lambertus Kirche mit Heimatstube

Die Brücker St. Lambertus Kirche wurde mehrfach vernichtet und wieder aufgebaut, war zahlreichen Umbauten und Restaurierungen unterworfen. Die heutige Kirche wurde weit nach der Reformation im Jahr 1776 eingeweiht. Der Grundstein für den neuen Turm wurde 1842 gelegt. Anlässlich der Visitation vom 17. Januar 1530 war Martin Luther in Brück zu Gast und predigte dabei wahrscheinlich in der damaligen Stadtkirche.

2. Informationstafeln zum Reformationsjubiläum

Die Informationstafeln neben der Stadtkirche zeigen die Spuren der Reformation in Brück anhand der Visitationsprotokolle von 1530 und erzählen ferner vom Reformator, Mathematiker und Apokalyptiker Michael Stifel, der in den 1550er Jahren eine Pfarrstelle in Brück einnahm.

3. Gedenkstein Gregor von Brücks

Der Platz vor der St. Lambertuskirche ist nach dem kursächsischen Kanzler Gregor von Brück benannt, der in Brück geboren wurde. Er wirkte an der Seite des Kurfürsten Friedrich des Weisen (reg. 1486–1525) und seiner Nachfolger maßgeblich an der Ausbreitung und des Fortbestandes der lutherischen Reformation mit. Der Ausstellungstisch nahe des Gedenksteins informiert über das Leben und Wirken dieses bedeutenden Sohnes der Stadt.

4. ehemaliger Standort des möglichen Geburtshauses Gregor von Brücks

Weitere Sehenswürdigkeiten

5. Pfarrhaus

Das, der Kirche gegenüberliegende Pfarrhaus, wurde beim Stadtbrand von 1764 wie die St. Lambertus Kirche Opfer der Flammen, so dass das heutige Gebäude aus dem 18. Jahrhundert stammt.

6. Postmeilensäule

Zeuge der einstigen Grenzlage der Stadt Brück zwischen Preußen und Sachsen ist die Postmeilensäule.

i. Service-Information am Bahnhof Brück

Touristische Information

Ansprechpartner

Fremdenverkehrsverein Brück e. V.
Ernst-Thälmann-Straße 59
14822 Brück
Tel. +49 33844 620
Fax +49 33844 62119

fvvbrueck@remove-this.fvv-brueck.de
www.fvv-brueck.de

Anreise

Anfahrt per ÖPNV:

Bahnhof Brück: RE 7 (Berlin – Dessau),  stündlich
Aktuelle Fahrplanauskunft erhalten Sie unter www.bahn.de

Anfahrt per PKW:

A 9, Abfahrt Brück, dann weiter auf B 246

Anfahrt per Rad:

Europaradweg R1 (Boulogne-sur-Mer – Sankt Petersburg)