Treuenbrietzen

Im Niederen Fläming liegt die idyllische Kleinstadt Treuenbrietzen. Zu Fuß können Sie den historischen Stadtkern mit Heimatmuseum, Rathaus und Hakenbuden erkunden. Sehenswert ist das ca. 470 Jahre alte Wohnhaus in Treuenbrietzen - das Gildenhaus. Rathaus 1290 erstmalig erwähnt; älteste Gebäude der Stadt; mehrfache Umbauten, das heutige Rathaus geht auf den Umbau von 1937 zurück.

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Reformationsgeschichte

Treuenbrietzen lag zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Kurfürstentum Brandenburg. Gemessen an der religiösen Entwicklung der Mark Brandenburg hatte lutherisches Gedankengut in Treuenbrietzen verhältnismäßig früh Einzug gefunden. Brandenburgs Kurfürst Joachim II. (reg. 1535–1571) führte dies auf die räumliche Nähe zu Wittenberg zurück und gestattete der Stadt die Erwerbung des Patronatsrechts. In der Folgezeit vergoldeten die Treuenbrietzener ihrem chronisch „klammen“ Landesherrn dieses Entgegenkommen mit großzügigen Geldzahlungen.

Eine große Rolle spielt für Treuenbrietzen der angebliche Besuch Martin Luthers gegen Ende der 1530er Jahre in der Stadt. Einer Überlieferung zufolge hätte Luther in der Marienkirche eine Predigt gehalten. Da habe sich der katholische Pfarrer, der ihn daran hindern wollte, über die Kirchhofsmauer bei der großen Linde vor der wütenden Menge in Sicherheit bringen müssen. In den weiteren Erzählungen wurde die Predigt romantisierend unter die Linde verlegt, die seitdem als „Lutherlinde“ bekannt ist.

Unweit dieser Lutherlinde befindet sich ein Gedenkstein, der mit Martin Chemnitz (1522–1586) an einen bedeutenden Sohn der Stadt erinnert. Dessen Weg als Reformator war jedoch keineswegs vorgezeichnet gewesen. Erst nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes im gleichnamigen Krieg (1546/47) wandte er sich der Theologie zu. Zeit seines Lebens ließen Martin Chemnitz die innerprotestantischen Auseinandersetzungen nicht los. Wie viele andere Zeitgenossen beteiligte er sich an den oft scharfen publizistischen Argumentationen und Polemiken, woran seine langjährige Freundschaft zu dem Gelehrten und Reformator Philipp Melanchthon (1497–1560) zerbrach.

Stadtplan

Sehenswürdigkeiten

Orte der Reformation

S. Startpunkt Reformationstor
Erfahren Sie vor Ihrem Stadtrundgang in welchem konfessionellen und politischen Spannungsfeld sich die Reformation in Treuenbrietzen entwickelte.

1. Standort des ehemaligen  St. Gertraud
Seit dem Mittelalter kümmerte man sich in Hospitälern um für die Versorgung von Armen, Kranken und Reisenden.

2. Heimatmuseum in der ehemaligen Kapelle zum Heiligen Geist
Vermutlich Teil des ältesten Hospitals der Stadt, erstmals um 1360 urkundlich erwähnt. In dem Gebäude ist heute das Heimatmuseum untergebracht. Öffnungszeiten unter www.treuenbrietzen.de

3. Nikolaikirche
Frühgotische kreuzförmige Gewölbebasilika aus der Zeit um 1240 mit ornamentalen Gewölbemalereien. Die Stadtpfarrkirche wird heute wieder durch die katholische Gemeinde genutzt. Vor der Kirche erfahren Sie, wie das religiöse Leben im mittelalterlichen Treuenbrietzen aussah.

4. Marienkirche
Spätromanische kreuzförmige Gewölbebasilika aus der Zeit um 1220, beeinflusst von der Baukunst der Zisterzienser. Nach der Reformation wurden an der Kirche recht auffällige Veränderungen vorgenommen. So wurde bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts an die Westseite der sehr markante Turm angebaut. Im 18. Jahrhundert erfolgte der Abriss ihrer Nebenchöre. Eine Ausstellung in der Marienkirche erzählt über die Ereignisse der Reformationszeit in Treuenbrietzen.

5. Lutherlinde
War der Reformator Martin Luther in Treuenbrietzen? Mehrere Legenden behaupten das zumindest, und in jeder nimmt die Lutherlinde an der Marienkirche einen bedeutenden Platz ein. Erfahren Sie mehr darüber!

6. Gedenkstein Martin Chemnitz
In der Lateinschule an der St. Marienkirche erhielten Schüler bereits zur Reformationszeit eine grundlegende Ausbildung, die sie zum Universitätsbesuch befähigte. In der Tat brachte Treuenbrietzen überdurchschnittlich viele Gelehrte hervor – unter ihnen Martin Chemnitz (1522–1586), der spätere Braunschweiger Superintendent. Ein Gedenkstein vor der Marienkirche erinnert heute an den streitbaren Theologen. In der Marienkirche ist mehr über das Leben und Wirken von Martin Chemnitz zu erfahren.

Weitere Sehenswürdigkeiten


7. Hakenbuden am Markt

Ehemalige Handels- und Lagerhäuser im Fachwerkstil. In ihnen verkauften und repräsentierten die Handwerker ihre Waren den Kunden.

8. Rathaus
Eines der ältesten Gebäude der Stadt, das 1290 erstmalig erwähnt wurde. Das heutige Rathaus geht auf den Umbau von 1937 zurück.

9. Sabinchenbrunnen
Brunnenfigur nach der Moritat vom Sabinchen und dem ungetreuen Treuenbrietzener Schuster.

10. Pulverturm
Der letzte Wehrturm der Stadtbefestigung diente der hiesigen Garnison bis 1877 als Pulver- und Munitionsmagazin.

11. Wasserturm
Der 42 Meter hohe Turm wurde 1910 bis 2003 zur zentralen Trinkwasserversorgung genutzt.

i. Stadtinformation

 
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Ansprechpartner

Stadtinformation
Herr Ucksche
Großstraße 1
14929 Treuenbrietzen
Tel. + 49 33748 - 74777
Fax  +49 33748 - 74789

stadtinformation@remove-this.treuenbrietzen.de
www.treuenbrietzen.de

Anreise

Anfahrt per ÖPNV:

Bahnhof Treuenbrietzen: RB 33 (Berlin Wannsee – Treuenbrietzen – Jüterbog)
Aktuelle Fahrplanauskunft erhalten Sie unter www.bahn.de

Anfahrt per PKW:

A9, Ausfahrt Brück, weiter auf L85 bis B2 in Treuenbrietzen